Keine Gesänge des Kirchenchores mehr bei Beerdigungen

beerdigungenWar schon die Niederlegung des Ehrenamtes als Organist und Chorleiter in der katholischen Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer vor fünf Jahren durch Hans Fröhlich ein tiefer Schock für die Gläubigen, Pfarrer Max Früchtl und die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores, so musste in diesen Tagen eine erneute „Hiobsbotschaft“ zur Kenntnis genommen werden.


Chorleiter Hans Fröhlich hatte sich nach seinem Rückzug – seine Nachfolge trat vorübergehend Florian Löw an – bereiterklärt, künftig die Beerdigungsgesänge aufrecht zu erhalten. Auch das Fronleichnamsfest 2019 wurde durch den Kirchenchor gesanglich und von Hans Fröhlich (Orgel) musikalisch gestaltet. Jetzt aber wird auch das vorbei sein. Einmal mussten aufgrund der Coronakrise die Chorproben für die Kirchengesänge eingestellt werden, zum anderen riss der überraschende Tod des Chorsängers und Violinisten Willibald Wirth eine große und bisher nicht zu schließende Lücke in die Chorgemeinschaft. Für Hans Fröhlich nicht mehr zumutbar als Organist, Chorleiter und Solist im Bass tätig zu sein. Auch seine 71 Lenze sind Begründung dafür, diese belastende Aufgabe nicht weiter auf sich nehmen zu können.
In diesen Tagen hat Hans Fröhlich die treuen Chorsängerinnen und Chorsänger des Kirchenchores in einem persönlichen Brief von seiner Entscheidung, den Beerdigungsgesang ab sofort aufgeben zu müssen, um Verständnis gebeten.
Wie es in der Kirchenmusik und im Chorgesang bei den Eucharistiefeiern, Andachten, kirchlichen Festen und Feiern, Hochzeiten und Beerdigungen weiter gehen soll, ist ein aktuelle Frage. die sich auch die Gläubigen stellen. Pfarrer Max Früchtl steht mit allen Verantwortlichen der kirchlichen Organisationen, dem Kirchenvorstand und dem Pfarrgemeinderat, vor einer weiteren, großen Herausforderung, soll der Chorgesang durch den Kirchenchor in der Pfarrgemeinde nicht völlig untergehen. Lobenswert das bisherige Engagement des Kinder- und Jugendchores unter Leitung von Marion Elling sowie des Lobpreisteams mit Leiter Franz Seiz, die eine Überbrückung des Kirchenchorgesangs schafften. Dazu das gelegentliche Mitwirken durch die Chorgemeinschaft der „All Generations„ unter Leitung von Reinhold Seiz. Doch der der Kirchenchor hatte bei den Eucharistiefeiern, Andachten, kirchlichen Hochfesten und Veranstaltungen eine besondere Stellung und Aufgabe. In der jetzigen Situation sind auch die Gläubigen der Pfarrgemeinde gefordert, aktiv mitzuhelfen, einen neuen Organisten und Leiter des Kirchenchores zu finden. An der Bereitschaft der Chorsängerinnen und Sänger weiter zu machen, liegt es ganz gewiss nicht. Das ist des Dankes wert. Nur so kann eine über 100-jährige kulturelle Tradition in der Kirchenmusik vom Untergang bewahrt werden, getreu dem Ausspruch: „Ich will dem Herrn singen, solange ich lebe, will meinem Gott spielen, solange ich da bin.“

Text und Bild(er) von Fred Lehner

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