Schwester Ellens Professjubiläum

Schwester Ellen„Lebendig tätiger Glaube, Solidarität mit den Armen und der zwischenmenschliche, freundschaftliche Umgang unter den verschiedenen Ordensgemeinschaften in der Mission, das überzeugte mich und zog mich an.“ Die gebürtige Flosser Schwester Ellen, mit bürgerlichen Namen Dr. Maria Lindner (Hausname: Abraham) feiert am Mittwoch, Heiliger Benedikt von Nursia, 11. Juli, um 18 Uhr in ihrer Heimatkirche St. Johannes der Täufer ihr 40-jähriges Professjubiläums. Sie steht damit im Mittelpunkt der festlichen Eucharistiefeier. Die gesangliche Gestaltung übernimmt der Kirchenchor unter Leitung von Florian Löw (Orgel).


Ihr zweites Zuhause ist schon als 17-jähriges Mädchen, die südafrikanische Provinz KwaZulu-Natal. Dort hat sie auch ihr Praktikum gemacht. Der selbstlose Einsatz der Nonnen und Ärzte beeindruckte sie tief. Maria Lindner darf miterleben, wie sich Ordensschwestern und Ärzte in überfüllten Krankenhäusern um die schwer erkrankten und unterernährten Patienten kümmern. Dort hat sie auch ihre Lebensaufgabe gefunden. Maria Lindner tritt in dem Orden der Franziskanerinnen bei legte im September 1978 in der Klosterkirche Mallersdorf unter Weihbischof Karl Flügel ihr Professjubiläum ab, studiert Medizin und geht als Ärztin in die Missionsstation der Nardini-Schwestern nach Südafrika. Aus Dr. Maria Lindner wird Schwester Ellen.
Über vier Jahrzehnte sind inzwischen vergangen. In all den Jahren kämpfte Schwester Ellen in Südafrika gegen Armut und eine der höchsten Aids-Raten der Welt. Sie hat ein Missionskrankenhaus geleitet, ein Hauspflegeprogramm für Aids-Patienten gestartet und tausende Aids-Waisen ein Zuhause geschenkt. Die Aufgabe hat sie sich selbst gestellt.
Für die Mallersdorfer Schwestern in Nikandla/Südafrika ist ein kleines Wunder geschehen. Weltstar Elton John hat seine Zusage wahrgemacht und den Ordensfrauen für ihre Arbeit in den Zulu-Siedlungen einen fabrikneuen Nissan zur Verfügung gestellt. Der britische Sänger und Komponist engagiert sich seit Jahren im Kampf gegen HIV und unterstützt mehrere Aids-Stiftungen.
Immer wieder spricht Schwester Ellen von den leidenden Kindern. „Sie müssen zusehen, wie ihre Eltern sterben. Und dann sind sie ganz allein.“ Kraft für ihren Einsatz schöpft die Franziskanerin aus ihrer tiefen Nächstenliebe sowie aus der Dankbarkeit und Fröhlichkeit der Kinder, die sie fest in ihr Herz geschlossen hat. Das zeigte auch die am 2.Juni 2010 im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlte Sendung „Stationen“ mit dem Titel „Gott spielt Fußball“.
Die heute 63-jährige Franziskanerin hat ihre Lebensaufgabe gefunden. Seit Jahrzehnten kämpft sie als Ärztin in Südafrika gegen Armut und Aids. Das Motto des Gründers der Mission in Südafrika, Paul Josef Nardini, „Caritas Christi urget nos – Die Liebe Christi drängt uns“ trägt Schwester Ellen nicht nur im Herzen, sondern sie lebt es. Bei Spenden, Gaben und Unterstützungen, vorrangig auch durch die katholische Kirchengemeinde, den Katholischen Frauenbund und den Katholischen Männerverein, sichert Schwester Ellen gerne zu: „Mit ihrer Hilfe kann ich in Südafrika viel Gutes tun.“ Ihr Motto lautet immer noch: „Man muss tun, was man kann. Liebe ist unser Leben, unser Auftrag.“
Seit einigen Wochen hält sich Schwester Ellen in ihrer Flosser Geburtsheimat, wo ihre Geschwister Elisabeth und Anton noch wohnen. Die Grabstätte ihrer Eltern Anton und Maria Lindner befindet sich im katholischen Friedhof. Am Samstag, 23. Juni feierte Schwester Ellen im Orden der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie Mallersdorf mit Weihbischof Pappenberger ihr 40-jähriges Professjubiläum. Mit dabei war die frühere Flosser Kinderschwester Berchmana. Pfarrer Max Früchtl hat es sich nicht nehmen lassen, die Heimatpfarrei von Schwester Ellen zu vertreten.
Ihre liebevolle, ausstrahlend freundliche Dankbarkeit bekennt sie gerne für jede Unterstützung durch aufgeschlossene Freundschaft aus Flosser Kreisen und weiß dieses Entgegenkommen sehr hoch zu schätzen. Sie freut sich über jeden Besucher nach der Eucharistiefeier im Pfarrheim St. Josef.
Die katholische Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer ist nach den Worten von Pfarrer Max Früchtl dem Herrgott dankbar aber auch recht stolz, dass Flosser Bürgerinnen und Bürger, wie Pater Leo Beck (Kloster Schönau), Pfarrer Wolfgang Gebert (Pfarrei Wemding), Schwester Ellen und Ordensfrau Ottilia Wirth (St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg) ihren geistlichen Beruf als Berufung sehen.

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Text und Bild(er) von Fred Lehner

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